Verhalten bei Hochwasserlagen
Vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume, verstopfte Gullys: Kein Problem, die Feuerwehr wird alarmiert und hilft!
Aber: Die Gefahren bei witterungsbedingten Ereignissen sind teilweise nicht kalkulierbar und die damit einhergehenden Feuerwehreinsätze werden somit auch für die beteiligten Feuerwehrangehörigen gefährlich. Gerade bei derartigen Feuerwehreinsätzen gilt: Sicherheit und Eigenschutz gehen immer vor! Und das beginnt natürlich bei der richtigen Auswahl und selbstverständlich auch bei der Nutzung der für den jeweiligen Einsatz erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung.
Hierbei sollte noch erwähnt werden, dass natürlich die Schutzausrüstung und die Einsatzfahrzeuge trotz allem auch keinen absoluten Schutz bieten können.
- Die Einsatzkräfte sind in Abhängigkeit von der Länge und der Intensität des Einsatzes regelmäßig abzulösen, um ausreichende Pausen einhalten zu können. Eine effektive und erfolgreiche Bekämpfung von extremen Wetterlagen ist nur möglich, wenn ausreichend einsatzfähige Kräfte bereitstehen.
- Bei schweren körperlichen Belastungen ist es wichtig, ausreichend zu trinken, um die Gefahr der frühzeitigen Erschöpfung zu umgehen.
- Je nach Art und Größe des Ereignisses ist persönliche Schutzausrüstung auszuwählen und zu tragen (für nähere Informationen siehe Plakat "Schutz vor Ertrinken" und StiSi-PSA "Persönliche Auftriebsmittel-Rettungswesten). Dabei ist auch an die Vorbildwirkung zu denken.
- Speziell bei längerer Sonneneinstrahlung ist unbedingt Hautschutz und Kopfschutz zu benutzen.
- An den Schutz vor Insekten, wie z. B. Zecken, Bienen, Eichenprozessionsspinnern und Mücken, ist zu denken.
- Bei Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen und verschmutztem Wasser sind grundsätzliche Hygienemaßnahmen, wie z. B. Hände waschen, unabdingbar. Insbesondere dann, wenn es zu Einsätzen in Überschwemmungsgebieten sowie zum Auspumpen fäkalienbelasteter Abwässer kommt, ist eine Impfung oft die einzige Möglichkeit, sich vor Hepatitis A und B zu schützen.
- Bei der Rettung von Tieren sind die Stressreaktionen und die damit verbundenen unvorhersehbaren Reaktionen der nervösen Tiere nicht zu unterschätzen. Daher sollte im Zweifelsfall lieber auf die „Tierrettung“ gewartet werden.
- Schweres Heben und Tragen beim Befüllen und dem Transport von Sandsäcken, speziell über längere Strecken und einen längeren Zeitraum, sind zu vermeiden.
- Überflutete und unbekannte Bereiche in Ufernähe sind nur mit größter Vorsicht zu betreten, da hier z. B. viele Unebenheiten, Löcher, spitze und scharfkantige Gegenstände vorhanden sein können.
- Wasser besitzt eine sehr gute elektrische Leitfähigkeit. Dies sollte speziell dort beachtet werden, wo die Gefahr von Stromschlägen auftreten kann, z. B. bei überfluteten Wohnhäusern und Stallanlagen. Stromunfälle sind potentiell lebensgefährlich! Daher ist das entsprechende Gebäude komplett vom Netz zu nehmen und die eigene Stromversorgung der Feuerwehr aufzubauen.
- Auf eine regelmäßige medizinische Betreuung der vor Ort tätigen Einsatzkräfte ist zu achten und den Anweisungen des medizinischen Personals ist unbedingt Folge zu leisten.
Einsatzkräfte, die bei der Katastrophenhilfe aktiv sind, stehen unter dem Versicherungsschutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Zu den Leistungen zählen sowohl Heilbehandlungen und psychologische Betreuung als auch Hilfen zur beruflichen und sozialen Wiedereingliederung. Des Weiteren erhalten Betroffene eine finanzielle Entschädigung im Falle von bleibenden Gesundheitsschäden.
Informationen zum Versicherungsschutz für Spontanhelfer finden Sie u. a. hier: https://malteser.de/projekte/wukas.html